Selbstführung und Stressmanagement, Strategieentwicklung sowie Mitarbeitermotivation und -führung sind laut einer aktuellen Studie die Themen, in denen Führungskräfte ihren Weiterbildungsbedarf sehen.
Diese Themen werden von 312 im September 2013 befragten leitenden Angestellten als persönlich sehr wichtig erachtet – bei der Selbsteinschätzung geben die Befragten genau hier eigene Defizite zu. Als eher kompetent sehen sie sich in den Feldern Innovation, Controlling und Medienkompetenz – entsprechend hat Weiterbildung für sie hier keine hohe Priorität.
Die „ULA-Studie: Führungskräfteumfrage zur Weiterbildung“ wurde exklusiv für Abonnenten des Weiterbildungsmagazins managerSeminare in Kooperation mit dem deutschen Führungskräfteverband ULA durchgeführt.
Dass die zwischenmenschlichen Faktoren die Arbeit von Führungskräften weithin prägen, wird durch die genannten stärksten rollenbezogenen Herausforderungen deutlich. Demnach sehen sich Angestellte in leitenden Positionen neben ihrer fachlichen Funktion vielfach als Beziehungsmanager, als Motivator und Visionär oder als Changemanager.
Als beliebtestes Weiterbildungsformat wird von den befragten Führungskräften Coaching genannt – gefolgt von Kurzformaten wie Ein- bis Zweitagesveranstaltungen. Obwohl Coaching beliebt ist, hat es sich noch nicht als Standardweiterbildungsmaßnahme wie etwa in den USA etabliert. Ein Grund dafür kann sein, dass es sich um eine meist längerfristig angelegte und relativ kostenintensive Maßnahme handelt. Davor schrecken Unternehmen nach wie vor zurück. Dazu passt die Aussage der Hälfte der Befragten, dass allein der Arbeitgeber die Kosten für die durchgeführten Weiterbildungsmaßnahmen in 2013 trug. Die Autoren der Studie kommen weiterhin zu dem Schluss, dass Führungskräfte bei der Teilnahme möglicherweise „fürchten, dass ihnen die Inanspruchnahme eines Coaches als Schwäche ausgelegt wird.“
Weiterbildung soll nicht zeitaufwändig sein, Führungskräfte wollen ihren Arbeitsplatz nicht für einen längeren Zeitraum verlassen (oder können es sich nicht erlauben?!). Daher nehmen sie vermehrt E-Learning und Blended Learning Angebote in Anspruch, obwohl die technisch unterstützten Angebote weiter unten in der Beliebtheitsskala stehen.
Interessant sind am Ende die Themen der Seminare, die Führungskräfte gerne spontan besuchen würden, wenn Sie sie frei wählen könnten:
Hier werden nicht an erster Stelle allgemeine, grundlegende Soft Skill-Trainings und Persönlichkeitsseminare (wie nach Grafik 1 zu erwarten etwa „Selbstführung“ oder „Stressmanagement“) genannt, sondern ganz konkrete Führungsthemen, die ihnen offenbar aktuell noch mehr unter den Nägeln brennen.