Thema Führungsstile: Laterale Führung, situative Führung oder wertebewusste Führung sind den meisten bereits ein Begriff. Auf die Bezeichung „Agile Führung“, bin zumindest ich zum ersten Mal durch den aktuellen Beitrag auf HumanResources Manager aufmerksam geworden.
Der Begriff kommt aus der Softwareentwicklung, wo agile selbstorganisierte Teams (Agilität, lat. agilis: flink; beweglich) unabdingbar sind für die kurzen Entwicklungsprozesse der Produkte. Sie sollen eine Gegenbewegung darstellen zu den oft als schwergewichtig und bürokratisch angesehenen traditionellen Softwareentwicklungsprozessen, die weit weg von jeglicher Flexibilität sind.
In der Analogie zum Verhältnis zwischen Vorgesetztem und Mitarbeiter bedeutet das eine schlankere Führung oder „weniger ist mehr“. Agile Führung zeigt, dass die Unternehmensziele in Zeiten rasch wechselnder Anforderungen trotzdem und sogar schneller erreicht werden, wenn den Mitarbeitern mehr Mitspracherecht und Einflussnahme zuteil wird. Für Führungskräfte lautet daher die Grundfrage: „Wie muss ich führen, wenn ich möchte, dass meine Mitarbeiter selbstverantwortlich handeln?“
Die Führungskraft bringt als Grundeigenschaft das Vertrauen in die Selbstverantwortung der Kollegen mit. Sie selbst steht ihnen lediglich beratend, fragend und coachend bei der Bewältigung ihrer Aufgaben zur Seite. Sie gibt die Richtung vor und schafft den Rahmen für ein positives Arbeitsklima.
Der Vorteil dieses Führungsstils liegt darin, dass er der Führungskraft die Möglichkeit gibt, offen zu sein für die Herangehensweise der Mitarbeiter, anstatt die eigene Idee vorzugeben. Sie befreit von dem Druck, selbst immer die perfekte Lösung parat haben zu müssen. Dem Mitarbeiter gegenüber bringt die Führungskraft andererseits aber Wertschätzung zum Ausdruck, indem sie fragt: „Was ist Ihr Vorschlag für das Vorgehen bei diesem Problem?“. Auf diese Weise werden ausgetretene Pfade verlassen, die Stärken des Einzelnen gefördert und es beflügelt den Mitarbeiter dazu, auch bei der nächsten Aufgabe kreativ mitzudenken. Ganz nebenbei entsteht eine Beziehungsebene zwischen Vorgesetztem und Mitarbeiter, die gegenseitiges voneinander Lernen möglich macht.
Sicher ist diese Haltung nicht jedermanns Sache, Sie erfordert den Mut und das Selbstbewusstsein zur tatsächlichen Umsetzung und auch die Kraft, Fehler zuzulassen. Manch eine Führungskraft wird möglicherweise auch den Verlust von Kontrolle fürchten.
Dass es sich dennoch lohnt, agile Führung in allen Hierarchieebenen und den verschiedensten Unternehmenen zumindest einmal auszuprobieren, begründet Christina Grubendorfer von der LEA GmbH im folgenden Videobeitrag: