Argumente sind immer dann notwendig, wenn Sie andere Menschen von sich, Ihren Ansichten oder Vorschlägen überzeugen wollen. Verkaufsgespräche, Verhandlungen, Team-Besprechungen oder Mitarbeitergespräche laufen erfolgreicher, wenn Sie Ihre Argumente klar und überzeugend darstellen können. Es geht darum, Ihr Publikum oder Ihre Gesprächspartner mit wertvollen Inhalten zu erreichen, um zu überzeugen. Vermeiden Sie daher inhaltsleere Phrasen, Worthülsen und allgemein gehaltene Formulierungen. Stattdessen gehen Sie konkret auf das ein, was Ihnen wichtig ist.
3 B´s für mehr Überzeugungskraft
Ohne Beweis kein Preis
Die Grundstruktur jeder Argumentation beruht auf drei Säulen: Dem 3-B-Schema. Mit dieser Struktur formulieren Sie einen klaren Standpunkt.
Behaupten
Jede Argumentation beginnt mit einer Behauptung. Die Behauptung kann sein: eine These, ein Vorschlag, eine Idee, eine Meinung. Die Behauptung ist die Kernbotschaft, sodass alle wissen, worum es geht.
Begründen
Die Begründung beantwortet das Warum. Also: Warum soll ich die These unterstützen, den Vorschlag annehmen, die Meinung teilen, die Idee befürworten. Begründungen können Sie mit folgenden Brückenwörtern einleiten: weil, denn, da, wegen, dadurch, deshalb, daraus, folglich.
Belegen
In den meisten Situationen reicht eine Begründung alleine nicht aus. Die Begründung braucht noch weiteres „Futter“, um verständlich und überzeugend zu sein. Belege können sein:
- Beispiele
- Erfahrungen und Referenzen
- Werte
- Zahlen, Daten und Fakten
- Vergleiche
- Kausalzusammenhänge
- Glaubwürdige Personen
- Mehrheiten
- Normen
Argumentationsketten aufbauen und nutzen
Das krieg ich auf die Kette
Mehrere Argumente hintereinander bilden eine Kette. Ihr Gesprächspartner kann aber nur eine begrenzte Anzahl von Argumenten aufnehmen und verarbeiten. Zu viele Argumente verwirren und entkräften Ihre Überzeugungskraft.
Eine Kette bietet sich grundsätzlich immer an, wenn Sie viele Argumente zur Auswahl haben und deren Überzeugungskraft nutzen können. Darüber hinaus ist eine Kette sinnvoll, wenn Sie mehrere Argumente vorbringen möchten, die inhaltlich voneinander unabhängig sind. Das ist zielführend bei einer Gruppe, wo Personen sind, die das Thema aus unterschiedlichen Blickrichtungen betrachten. So können Sie zum Beispiel ein geldorientiertes, ein wertebasiertes sowie ein normatives Argument formulieren.
Meine Tipps:
- Nennen Sie maximal 3 Argumente. Qualität geht vor Quantität.
- Nutzen Sie das 231-Prinzip, um eine Kette aufzubauen: zuerst das zweitstärkste Argument (2), dann das drittstärkste Argument (3) und zum Schluss das stärkste Argument (1), um „den Sack zuzumachen“.
- Lieber nur ein starkes Argument, als viele Argumente ohne Kraft.
- Darüber hinaus ist es für Sie strategisch sinnvoll, maximal 3 Argumente zu nennen. So haben Sie bei Fragen, Einwänden und Kritik noch weitere Argumente im Köcher.
Immer schön der Reihe nach
Mehrere Argumente, die logisch aufeinander aufbauen, bilden eine Reihe. Das zweite Argument ergibt sich logisch aus dem ersten Argument. Das dritte Argument ergibt sich logisch aus dem zweiten und/oder ersten Argument.
Eine logische Reihe ist noch überzeugender als eine Dreierkette. Sie setzt eine kommunikative Lawine in Gang, die durch ihre innere Stimmigkeit nachvollziehbarer und schlagkräftiger ist.
Eine Reihe bietet sich grundsätzlich immer an, wenn Sie logisch aufeinander aufbauende Argumente zur Auswahl haben und deren Überzeugungskraft nutzen können. Darüber hinaus ist eine Reihe sinnvoll, wenn Sie eine homogene Zielgruppe haben, die das Thema aus einem gleichen Blickwinkel betrachtet. So können Sie zum Beispiel eine Argumentation aufbauen, die aus rein zeitlichen Aspekten besteht.
Meine Tipps:
- Bauen Sie auch bei einer Reihe maximal 3 Argumente aufeinander auf.
- Bei mehreren möglichen Reihen entscheiden Sie sich für die Stärkste.
- Nutzen Sie nur echte Argumente, die sich zu einer Reihe zusammenführen lassen. Schustern Sie sich keine Reihe willkürlich zusammen – der gewollte Überzeugungseffekt kehrt sich schlimmstenfalls ins Gegenteil um.